Abtswind

Abtswind liegt an der östlichen Grenze des Frankenlandes, ungefähr 25 Kilometer von Würzburg entfernt, direkt an der Autobahn nach Nürnberg. Das gemütliche Winzerdorf am Fuße des Friedrichsberges wird schon im Jahre 1270 als Weinort erwähnt. Freud und Leid der Bewohner sind über die Generationen hinweg mit dem Weinbau verbunden. So beklagt sich ein Bürger mitten in den Wirren des dreißigjährigen Krieges am 6.3.1631 über das schändliche Treiben der feindlichen Soldaten: diese haben "auch die Weinfässer angesteckt und mit weggetragen, das übrige was sie nicht fortbringen konnten verwüstet, zerschlagen und zerbrochen liegen lassen" Durch neue Rebkrankheiten erlitt der blühende Weinbau in Abtswind später einen enormen Niedergang. Erst in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts war es das Staatsweingut Würzburg, das alte Weinberge wieder anlegte und ein Vorbild gibt für die Wiederbelebung der alten Weinbautradition.


Dorfprozelten

Dorfprozelten liegt im Süden des Mainvierecks zwischen Miltenberg und Wertheim. Der traditionsreiche Ort gehörte über lange Zeiten hinweg zum Kurfürstentum Mainz. Die große Bedeutung des Ortes an der Grenze zum Würzburger Territorium wird durch die Teilnahme von sechs Bischöfen bei der Weihe der zweiten Dorfkirche im Jahre 1009 belegt. Selbst der Landesherr Erzbischof Willigis kam extra aus Mainz angereist und betonte damit die Zugehörigkeit von Dorfprozelten zu seinem Bistum. Auch das heutige Rathaus erinnert an die Mainzer Zeit. Kurfürst Johann Schweickard von Kronberg, Bauherr des Aschaffenburger Schlosses, ließ es 1619 als Jagdschlösschen errichten, von dem aus er im Spessart seinem Hobby nachging. Aus dem Weingut des Staatlichen Hofkellers Würzburg stammt heute der weitaus größte Teil der beliebten Dorfprozeltener Weine.


Großheubach

Am Untermain zu Füßen der Mildenburg, zwischen dem mittelalterlichen Miltenberg und dem berhümten Rotweinort Klingenberg, liegt Großheubach. Der Buntsandsteinboden begänstigt hier den Rotweinanbau, insbesondere den hochwertigen Spätburgunder. Neben den guten Weinen ist das Kloster Engelberg ein besonderer Grund für einen Ausflug nach Großheubach. In der Klosterschenke empfangen die Mönche Besucher aus nah und fern und pflegen die traditionsreiche fränkische Gastlichkeit.

 


Hammelburg

Hammelburg liegt an der Saale, ganz im Norden des fränkischen Weinbaugebietes. Die Einwohner sind stolz darauf, dass die Stadt der erste urkundlich erwähnte Weinort in ganz Franken ist. Am 7. Januar 777 schenkte nämlich Karl der Große die Ansiedlung mit ihren Weinbergslagen dem Benediktinerkloster Fulda. Der Weinbau blühte hier besonders kraftvoll und so wird aus dem Jahre 1653 berichtet, dass von 262 ansässigen Familien 235 im Besitz von Rebflächen waren. Die städtischen Einkünfte sollen in dieser Zeit zu mehr als fünfzig Prozent aus dem Weinbau gestammt haben. Heute ist auch hier, wie in ganz Franken, der Weinbau stark zurückgegangen. Das Staatsweingut Würzburg ist nach der Stadt Hammelburg der zweitgrößte Weinbaubetrieb und verfügt mit mehr als 12 Hektar über eine beachtliche Rebfläche.


Handthal

Handthal ist ein Ortsteil von Oberschwarzach und liegt unweit des bekannten Klosters Ebrach mitten im Gebiet des Steigerwaldes. Die Burgruine Stollberg erinnert an mächtige Landesherren, die schon 1525 durch die ansässigen Bauern für immer vertrieben wurden. Die Burg wurde damals niedergebrannt und danach nie mehr aufgebaut. Nach dem Niedergang des Weinbaues in Franken war es auch hier der Staatliche Hofkeller Würzburg, der den Anfang machte für einen Neubeginn des Rebanbaus. Das Staatsweingut unterhält hier auch am Südhang des Stollberges ein beliebtes Ausflugslokal, in dem es zu den beliebten Handthaler Schoppen eine handfeste Brotzeit gibt. Die Terrasse bietet einen herrlichen Rundblick in das weite Frankenland. Die Türme der Basilika von Münsterschwarzach größen aus der Ferne und erinnern daran, dass es Mönche waren, die den Weinbau einst nach Franken brachten.


Himmelstadt

Himmelstadt liegt am linken Mainufer direkt an der alten Straßenverbindung von Würzburg nach Lohr. Die Weinberge befinden sich allerdings alle gegenüber auf der anderen Mainseite. Schon aus dem 13. Jahrhundert sind Lagennamen bekannt , die heute noch gebräuchlich sind. Damals übereignete ein Graf namens Mangold von Wildberg einen Weinberg an das Kloster Himmelspforten. Wie in vielen anderen fränkischen Orten war auch der Weinbau in Himmelstadt fast vollständig zum Erliegen gekommen. Der Staatliche Hofkeller Würzburg war maßgeblich beteiligt, als es in den siebziger Jahren zu einem Neuanfang kam. Heute ist das Staatsweingut der bedeutendste Anbaubetrieb in dem alten Weinort.

 


Hörstein

Hörstein liegt unweit von Aschaffenburg, ganz im Westen des fränkischen Weinlandes und die Reben wachsen hier schon auf den auslaufenden Urgesteinsböden des nahen Rheingaus. Glimmerschieder und Granit sind die ideale Grundlage für den in Franken so seltenen Riesling, der hier betont angebaut wird. Auch hier hat der Weinbau eine lange Tradition. So wird zum Beispiel schon im Jahre 1255 berichtet, dass Wortwin von Aschaffenburg dem Kloster Seligenstadt einen Hof zu Hörstein mit 4 1/2 Morgen Weinberg schenkte. Kaiser Friedrich Barbarossa, der sich auch immer wieder in den nahen Kaiserpfalzen Seligenstadt und Gelnhausen aufhielt, soll ein Liebhaber Hörsteiner Weine gewesen sein und die fleißigen und treuen Bewohner sehr geschützt haben. Auf jeden Fall verlieh er dem Ort die freie Gerichtsbarkeit. Daher stammt auch der Name Freigericht für diesen Teil des Kahlgrundes. Die größte Rebfläche in Hörstein wird heute vom Staatlichen Hofkeller Würzburg bewirtschaftet. Die Weine haben Weltruhm. Dies wird eindrucksvoll durch die Tatsache belegt, dass bei der Krönung der englischen Königin Elisabeth II auch ein Hörsteiner Wein ausgeschenkt wurde.


Ippesheim

Das Weingut Ippesheim liegt im Steigerwald, in einem klimabegünstigten ertragreichen Winkel. Malerische erhebt sich über den Weinbergen das Schloß Frankenberg und lädt zur Besichtigung ein. Früher gehörte Ippesheim zum Territorium Schwarzenberg, das seine Wiener und Prager Palais mit den gehaltvollen Weinen aus Ippesheim versorgte. So trug der kleine Weinort weit über das Anbaugebiet hinaus zum Ansehen der fränkischen Weine bei.


Kreuzwertheim

Kreuzwertheim liegt im südlichen Mainviereck und begrenzt das fränkische Rotweingebiet. Gegenüber, am anderen Mainufer, sieht man Wertheim, das bereits zu Baden-Württemberg gehört. Über Jahrhunderte hinweg war Kreuzwertheim eine bedeutende Weinbaugemeinde. Aus dem Jahre 1328 ist überliefert, dass Gräfin Elisabeth ihren Ordensleuten auf dem Michaelsberg bei Mainz, sechs Morgen Weinberge in Kreuzwertheim vermachte. Elisabeth ist die Begründerin der nahegelegenen Kartause Grünau. Nachdem der Weinbau in unserem Jahrhundert durch verschiedene Einflüsse fast völlig verschwunden war, begann der Staatliche Hofkeller Würzburg auf dem Besitz des 1937 angelegten Reichsrebschnittgartens den Spätburgunder und Rieslaneranbau. Das Staatsweingut ist heute zum größten Teil im Besitz der einzigen Lage Kaffelstein.

 


Marktheidenfeld

Marktheidenfeld liegt ganz im Osten des Mainvierecks und hat als Weinhandelsstadt eine alte Tradition. Vor allem nach Frankfurt verkauften die Mönche des Klosters Bronnbach ihre Weine. Nachdem der Weinbau zeitweise völlig zum Erliegen kam, sorgte der Staatliche Hofkeller Würzburg dafür, dass 1977 endlich wieder ein neuer Jahrgang geerntet werden konnte. Die Bayerische Landesanstalt ist heute auch der einzige Besitzer der 14 Hektar großen Lage Kreuzberg, in der neben dem Müller-Thurgau auch noch der Silvaner angebaut wird.


Randersacker

Randersacker liegt fünf Kilometer südöstlich von Würzburg und ist einer der größten und wichtigsten Weinbauorte Frankens. Die malerische Lage am Main hat selbst den Schöpfer der Würzburger Residenz, Balthasar Neumann, bewogen, hier Grundbesitz zu erwerben und sich einen schönen Gartenpavillon zu errichten. Der Weinbau ist erstmals im Jahre 779 erwähnt, sodass der Ort über eine mehr als 1200-jährige Weinbautradition verfügt. Wie für den Wein, so spielt auch für Randersacker der Boden, genauer gesagt der Stein, eine wichtige Rolle. Die Gemeinde ist seit Menschengedenken ein Ort der Steinmetze. Zwischen den Weltkriegen gingen hier noch 300 dieser Kunsthandwerker ihrer Arbeit nach. Nicht nur für den Bau der Residenz oder der alten Mainbrücke in Würzburg, sondern auch für das Olympiastadion in Berlin und große Rathäuser wie etwa in Bochum, Köln oder Leipzig haben Randersackerer Steinmetze ihren Beitrag geleistet. Ein anderer wichtiger Bürger des Ortes, Sebastian Englert, gründete hier die erste Weinbauschule Frankens. Die Fürstbischöfe von Würzburg hatten in ihrem "lieben und getreuen Dorf" einige ihrer wertvollsten Weinlagen. Heute verwaltet der Staatlicher Hofkeller den umfangreichen Besitz und bestätigt Jahr für Jahr den guten Ruf dieser Lagen.


Thüngersheim

Die große Weinbaugemeinde Thüngersheim liegt am rechten Mainufer, wenige Kilometer von Würzburg entfernt an der Strasse nach Karlstadt. Direkt am sogenannten Würzburger Tor steht das Geburtshaus des Malers Georg Anton Urlaub, dem berühmten Sohn der Gemeinde. Wegen dem besonderen Ruf ihrer Weine bezeichnen die ansässigen Winzer den Ort unwidersprochen als den Feinkostladen Frankens. Nach einer durchgreifenden Flurbereinigung sind von ursprünglich dreißig Lagebezeichnungen nur noch drei Lagennamen übriggeblieben. "Ravensburg", der wohl bekannteste Name geht auf eine alte Burg zurück, die früher in Thüngersheim stand und in der gefährliche Raubritter zuhause waren. Als die gefürchteten Bewohner einen Würzburger Bischof nach Auseinandersetzungen erschlugen, war die Geduld der Obrigkeit zu Ende. Die Burg wurde im Jahre 1202 bis auf die Grundmauern zerstört und die Steine sollen sich heute in vielen Weinbergsmauern wiederfinden. Von dort, wo man noch die überreste der Ravensburg sieht, von der Kuppe des Ravensberges am Edelmannswald, blickt man heute auf die modernen Weinbergsanlagen des Staatlichen Hofkellers, in denen alljährlich fränkische Spezialitäten heranreifen.

 


Veitshöchheim

Der sommerliche Residenzort der Fürstbischöfe ist in Fachkreisen bekannt als Sitz der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, mit Lehrkellerei und Rebenzüchtung. Hier lernen die Winzer- und Kellermeister ihr traditionsreiches Handwerk. Das Lustschlößchen und der Rokokopark laden zur Besichtigung und zum Verweilen ein und in den Gaststuben des Ortes sorgen die Veitshöchheimer Weine und fränkische Schmankerln für bleibende Erinnerung an einen sehenswerten und gastlichen Ort.


Würzburg

Würzburg ist die Metropole des Frankenlandes. Lebensfreudige Barockstadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten, Sitz der Regierung von Unterfranken und lebendiger Wirtschaftsraum mit überregionaler Bedeutung. Würzburg ist auch der Sitz von traditionsreichen Weingätern, deren gemütliche Weinstuben nicht nur von den vielen Beamten und Studenten so gut besucht sind, dass man oft eng zusammenrücken muss. Unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn begann Balthasar Neumann mit dem Bau der Würzburger Residenz, die für Napoleon "der schönste Pfarrhof Europas" war. Im Gesandtenbau der Residenz ist heute der Staatliche Hofkeller zuhause und sorgt für die besten Weinbergslagen Frankens. Die historische Kelleranlage muss jeder gesehen haben, der die historischen Stätten deutscher Weinkultur kennenlernen möchte.

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