Das Aschaffenburger Schloß Johannisburg

Nachdem im Markgräflerkrieg 1552 der alte Fürstensitz niedergebrannt worden war, ließ Kurfürst Johann Schweickard von Kronberg schon kurz nach seiner Wahl nach Plänen des Straßburger Baumeisters Georg Ridinger das "neue Schloss" errichten. Am 17. Februar 1614 erfolgte nach 9 Jahren Bauzeit die feierliche Einweihung und die Tradition der glanzvollen Hofhaltung in Aschaffenburg konnte fortgesetzt werden. Im Jahre 1619 lud der Kurfürst zu Ehren des neugewählten Kaisers Ferdinand II. zu einer feierlichen Hoftafel ein.

Ridinger Bild Schloß

Das Schloß erlebte aber auch dunkle Zeiten. Einer der vielen Besatzer im Dreißigjährigen Krieg war der Schwedenkönig Gustav Adolf, der das Bauwerk gerne mit nach Hause genommen hätte, dann aber wenigstens ein ähnliches Schloß in Schweden errichten ließ. Auch andere große Namen der Weltgeschichte sind mit dem Schloß verbunden. 1658 ist es Kaiser Leopold, der hier Station macht, 1745 Kaiser Franz I. und Kaiserin Maria Theresia. 1790 wurde Leopold II. im Schloß empfangen und 1806 kam schließlich Napoleon nach Aschaffenburg. In Versailles ist ein Gemälde zu sehen, das ihn bei seinem Empfang an der Aschaffenburger Mainbrücke zeigt.

Napoleon Gemälde

Als der letzte Kurfürst Karl Theodor von Dalberg nach dem Sturz Napoleons resignieren mußte, wurde auch das ehemalige Kurfürstentum endgültig aufgelöst und Aschaffenburg fiel an Bayern. Im zweiten Weltkrieg wurde das Schloss dann völlig zerstört. Nachdem die Ruine zuerst als Mahnmal stehenbleiben sollte, erwirkten Aschaffenburger Bürger den Wiederaufbau.

1960 konnte die Schloßbibliothek einziehen, es folgten die Gemäldegalerie, die Schloßkellerei, das Glockenspiel und die Ausstellungsräume des Schlossmuseums. Mit der Eröffnung der Schloßweinstuben im September 1974 ist dann in die ehemals fürstliche Residenz stetes geselliges Leben eingezogen. Bei einem guten Schoppen kann man hier der interessanten Geschichte des Schlosses gedenken.
 

 


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